Sonntag, 24. Juni 2007

Kloster Catalina und Juanita

Am zweiten Tag unseres Aufenthalts in Arequipa (also gestern) stand "Kultur" auf dem Programm. Direkt nach dem Fruehstueck auf einem der Balkone der Plaza de Armas besuchten wir das Catalina Kloster. Diese riesige Anlage wurde bereits im 16. Jahrhundert gebaut und war ueber die Jahrhunderte Heim fuer bis zu 180 Nonnen. Diese lebten komplett abgeschirmt von der Aussenwelt hinter der hohen Mauern und nur die reichesten Familien Spaniens konnten ihre zweitgeborene Tochter in dieses Kloster schicken. Die gesamte Anlage erinntere eher an einen kleinen Ort in Spanien als an ein Kloster und man konnte sich schnell in den vielen Gassen verlaufen. Insgesamt wirklich sehr beeindruckend. Gegen Abend besuchten wir noch ein kleines Museum, in dem "Juanita" ausgestellt wird. Juanita ist die Mumie eines Maedchens, die bestens erhalten auf einem nahe liegenden 6.000 m hohen Vulkan gefunden wurde. Die Mumie ist bereits ueber 500 Jahre alt, aber man kann noch immer jede Einzelheit der Haut und des Gesichts erkennen. Fuer die Inka waren die Berggipfel der Ort, an dem die Goetter wohnten und gab es schlechte Ernten oder Vulkanausbrueche, wurden die Goetter mit Menschenopfern gnaedig gestimmt. Man waehlte ein Kind aus und machte sich auf die beschwerliche Reise bis auf den Gipfel der hohen Berge. Waehrend einer Zeremonie wurde das Kind mit Coca-Blaettern und Alkohol betaeubt und dann in einer kleinen Erdmulde zusammen mit Opfergaben den Goettern dargeboten. Meist starben die Kinder von selbst durch Erfrierungen und wurden durch das trockene und kalte Klima fuer die Nachwelt mumifiziert. Juanita hingegen wurde mit einem Schlag auf den Kopf getoetet und man kann die Verletzung noch immer sehen. Schaurig interessant. Insgesamt wurden schon mehrere Kinder-Mumien auf den Gipfeln Perus gefunden.

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